Als ich gestern den Vorhang aufzog, war er da:
der Frost.
Das Tau-Wasser, das gefriert.
Manche sagen erstarrt.
Wenn jedoch diese Eiskristalle nur ein klitzekleines Bisschen
erwärmt werden, zeigen sich wunderschöne Kristallformen.
Diese sind bekannt geworden durch die Fotografien von Masaru Emoto.
Welche Schönheit Eis verbirgt!
So wie die Eisblumen an Fenstern,
die den Temperaturunterschied von Innen und Aussen „verkörpern“.
Ich liebe diese trockene Kälte.
Es kühlt mein innere Hitze auf eine einmalige Art ab.
Ich empfinde eine Ruhe, die ich nur im Winterhalbjahr kenne.
Die Jahreszeit der Verinnerlichung.
Der Moment des Loslassens der Laubblätter.
Das Zurückziehen der Wachstumssäfte.
Das Innehalten.
Das Zehren von der Ernte.
Heute ist der 11.11.
Eine Zahlenkombination, die in vielen Generationen
den Moment markierte, wo die Mitarbeiter*innen (Mägde und Knechte)
freigestellt wurden und ihren Lohn erhielten,
ein neuer Wirkungsort suchten.
Es ist auch der Beginn der …Fasnacht.
Der Ausblick auf die Dunkelheit der Abende, der Mörgen.
Wir überbrücken diese für viele Menschen eher schwierige Zeit mit den Maskenbällen.
Mit dem Kerzenlicht, das uns Wärme beschert.
Mit dem Adventskranz, der uns eine langsame Annäherung
an die Fest des Lichts ermöglicht: Weihnachten.
Und damit auch trösten kann, dass es ab dem 22. Dezember
wieder Richtung Sommer geht…
Mit dieser Sicht,
mit dieser Empfindung,
mit diesem Impuls
lade ich dich herzlich ein, deinen Körper zu feiern.
Diesen bewegen zu lassen, am Tag des „Zahltags“ unserer
viiiiiiilen Vorfahren, die genau zu diesem Zeitpunkt wohl
eine grosse Genugtuung erfahren durften.
Ankommen.
Eintreten.
Anfangen.
Laufen lassen.
Bewegen lassen.
Ablassen.
Einlassen.
Und mit Genuss ernten.
_______
Musik
This little light of mine, Streicherfassung: Quartette Indigo
Ein Song, der mich einfach immer wieder packt,
in einer eher ungewohnten Fassung.
Ein De-Frost-Song, oder?
"This little light of mine
I’m gonna let it shine"