Sicher

Skorpion im Zimmer. Obwohl harmlos, macht er mich unsicher. Habe ihn gefangen und auf die Wiese nebenan begleitet.
Skorpion im Zimmer. Obwohl harmlos, macht er mich unsicher. Habe ihn gefangen und auf die Wiese nebenan begleitet.

 

Frei.

Als wir beschlossen haben aufs Land zu ziehen, blieb unsere Haustür auch nachts offen.

Jahrelang.

Mit der Zeit kamen Menschen ins Dorf, die bei Nacht von den offenen Türen Gebrauch machten.

Jahrelang.

Ab da haben wir die Tür verschlossen.

 

Sicher.

Weil wir uns nicht mehr sicher fühlten.

Weil diese Menschen uns wohl nicht zum nächtlichen Teetrinken besuchen wollten.

Weil wir nicht nächtelang auf der Lauer sein wollten, mit der Polizeinummer in den Fingern auf der Telefontastatur.

Bis heute ist bei uns zumindest ein solcher Besuch ausgeblieben.

Zum Glück.

 

Fühlen wir uns mit geschlossener Tür nun sicherer?

Fühlen wir uns mit geschlossener Tür freier?

Hm.

Diese beiden Wörter sind, beim längeren Nachdenken nicht wirlich zu verbinden.

 

Ich fühle mich mit geschlossener Tür beschützter.

Ich fühle mich mit geschlossener Tür nicht so ausgesetzt, nicht so verletzlich, nicht so angreifbar.

 

Fühle ich mich denn dadurch freier?

Fühle ich mich denn dadurch zufriedener?

 

Gibt es ein prinzipieller Unterschied zwischen Freiheit und Sicherheit?

Ich meine, dass Freiheit, als innere Freiheit, die Ur-Freiheit, wohl keine Abgrenzung bräuchte.

Wären da nicht wir Menschen, mit unseren „Unsinnen“ im Sinn.

 

Mir kommt das Wort Zivilisation in den Sinn.

Zivilisierung im Gegensatz zu Barbarei.

Ursprünglich war damit der Städter oder Bürger gemeint.

Ein Mensch, der Mitglied einer grösseren Gemeinschaft ist.

 

So einer bin ich auch.

Mit all meinen Wünschen, Sehnsüchten, Visionen, Überzeugungen und Handlungen.

 

Wann fühle ich mich sicher?

Wann fühle ich mich frei?

Zufrieden?

Aufgehoben?

Wohl?

 

Oder ist es doch so, dass mir das Sicherheitsgefühl Frei-Sein ermöglicht?

Hm.

Es wohl ein temporäres Frei-Sein-Gefühl, nicht wirklich verwurzelt in der Ur-Freiheit.

Wie du dies wohl empfindest?

 

Ich lade dich von Herzen ein, heute deine Grenzen zu öffnen und dein Frei-Sein zu vertanzen.

Die Heftigkeit der Emotionen zu erinnern und dem Körper Raum zu geben, diese zu vertanzen.

Die Sanftheit der Berührung, innen und aussen zu erinnern und dem Körper die Erlaubnis zu geben,

diese Zugänglichkeit sanft zu ent-decken.

Immer wieder einen Neu-Beginn zuzulassen.

 

Ich freue mich auf unsere Tänze, innen, aussen und dazwischen, 

sei es auf der Tanzfläche im Mandiram oder dort, wo du grad bist.

 

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Musik

Guem Zaka: Liberté

Trommelgroove, mich lässt diese Musik zwirbeln, lädt mich ein, nein, nimmt mich förmlich an der Hand,

loszulassen und mich tanzen zu lassen.

Spendet mir die Musik als Trommelkreis die Sicherheit, meinen Bewegungen freien Lauf zu lassen?

 

https://www.youtube.com/watch?v=JxKUQ6IPcUM